Durch eine PEP (Postexpositionsprophylaxe) kann eine HIV-Infektion in den ersten Stunden nach Ansteckung verhindert werden. Die PEP muss innerhalb der ersten 48 Stunden begonnen werden – je früher, desto sicherer ist der Schutz.

Wie funktioniert die PEP?

Nach Abklärung deines aktuellen HIV-Status (Befragung, HIV-Schnelltest) erhältst du Medikamente gleich einer HIV-Therapie, die du über 30 Tage täglich einnimmst. Diese sollen verhindern, dass sich das HI-Virus im Körper ausbreitet und vermehrt.

Wann ist eine PEP sinnvoll?

Eine PEP wird in der Regel durchgeführt, wenn man ungeschützten Geschlechtsverkehr (anal oder vaginal) hatte mit einem Partner oder Partnerin, der oder die

mit hoher Wahrscheinlichkeit HIV-positiv ist (= einer Bevölkerungsgruppe angehört, die in besonderem Masse von HIV-Infektionen betroffen ist, mit Prävalenz undiagnostizierter oder unbehandelter HIV-Infektionen >1%).

HIV-positiv ist, mit nachweisbaren Viren im Blut.

Weitere Situationen, in denen die PEP sinnvoll sein kann

  • Medizinische Indikation nach Nadelstichverletzung
  • Kondompanne bei analem Geschlechtsverkehr mit einem Partner, einer Partnerin mit unbekanntem HIV-Status
  • Nach gemeinsamem Spritzengebrauch mit einer unbekannten Person

Keine PEP empfohlen

  • Wenn dein Sexpartner HIV-positiv ist, jedoch unter Therapie steht und das Virus seit mindestens ½ Jahr im Blut nicht nachweisbar ist (undetectable)
  • Bei ungeschütztem Oralverkehr

Wie und wo erhalte ich PEP?

Melde dich nach einer Risikosituation möglichst schnell im checkin Zollhaus oder einer anderen Fachstelle PEP-Notfall und bring, wenn möglich, deinen Sexpartner, deine Sexpartnerin mit. Wenn ihr beide einen Schnelltest macht und das Resultat (bei fehlendem HIV-Risiko in den letzten 6 Wochen) negativ ausfällt, ist keine Einnahme von PEP erforderlich.

Bei Start der PEP sind Kontrollen diverser Blutwerte wichtig. Nach 2 Wochen werden weitere Untersuchungen notwendig. Einen abschliessenden sicheren HIV-Test kannst du 10 Wochen nach Ende der Therapie machen.